Reise zur Freiheit: Kunst und Menschenrechte – Ein Blick auf die koreanische Wiedervereinigung
2024-11-26Leipzig, die Stadt des friedlichen Protests und der Einheit, wurde am 9. November, dem 35. Jahrestag des Mauerfalls, zur Bühne für ein eindrucksvolles Event: „Reise zur Freiheit! (Journey of Liberty)“. Diese Veranstaltung verband Kunst, Geschichte und den Wunsch nach einer friedlichen Wiedervereinigung Koreas. Organisiert vom Ministry of Unification, der Koreanischen Vereinigung Leipzig und HE.ART, zog das Event zahlreiche Besucher*innen an, die sich interaktiv mit der Thematik auseinandersetzen konnten. Als Honorary Reporter für Korea.net durfte ich diese besondere Erfahrung miterleben.
Emotionale Eröffnung und eindrucksvolle Kunst
Die Veranstaltung begann mit einer bewegenden Busking-Performance der koreanischen Band 2345. Ihre Lieder über Hoffnung und Zusammenhalt füllten den Nikolaikirchhof mit einer Atmosphäre der Verbundenheit. Musik als universelle Sprache war hier der perfekte Auftakt, um die Botschaft der Einheit zu vermitteln.
Die Band „이삼사오“ (2345), Gewinner des Musikwettbewerbs „통일로 가요“ 2024, begeistert das Publikum in Leipzig mit ihrem Song „편지를 적는다“. Die berührende Performance symbolisiert den Wunsch nach einem vereinten Korea und verbindet deutsche und koreanische Erfahrungen der Teilung und Einheit.
©Irina Wormsbecher
Parallel dazu präsentierte die Menschenrechtsausstellung zur Demokratischen Volksrepublik Korea die schwierigen Lebensbedingungen und die Freiheitsbeschränkungen dort. Besonders innovativ war die „KI-Vereinigungskunst-Challenge“, bei der künstliche Intelligenz Visionen eines vereinten Koreas entwarf. Besucher*innen konnten über die Arbeiten abstimmen – ein kreativer Ansatz, um den Wunsch nach Wiedervereinigung auszudrücken.
Ergänzt wurde dies durch die „Globale Vereinigungskunst“, eine Ausstellung mit Werken internationaler Künstler*innen, die Frieden und Einheit thematisierten und eine kreative Perspektive auf die Wiedervereinigung ermöglichten.
Die AI Unification Art Challenge präsentierte in Leipzig KI-generierte Kunstwerke, die Visionen einer vereinten koreanischen Zukunft zeigten. Besucher*innen konnten ihre Stimme für ihre Lieblingswerke abgeben, die von koreanischen Künstlern aus Deutschland, der Republik Korea und den USA entworfen wurden.
©Irina Wormsbecher
Kunst für die Vereinigung: Eine farbenfrohe Ausstellung, darunter Werke wie ‘We Should Stay Connected’ von Schüler:innen aus Indien und Gemälde internationaler Künstler:innen, die Hoffnung, Frieden und den Traum einer geeinten Welt ausdrücken.
©Irina Wormsbecher
Interaktive Stationen: Eintauchen in die koreanische Realität
Eine VR-Station ermöglichte, „einen Tag in in der Demokratischen Volksrepublik Korea“ aus der Perspektive der Bewohner*innen zu erleben, während ein Simulationsspiel den Alltag unter den strengen Einschränkungen des Regimes greifbar machte. Diese Stationen gaben den Besucher*innen die Möglichkeit, die Herausforderungen des Lebens in der Demokratischen Volksrepublik Korea eindringlich nachzuempfinden.
Ein weiteres Highlight war der „Gleiche Worte, andere Realitäten“-Stand. Hier wurden Begriffe aus der Republik Korea und der Demokratischen Volksrepublik Korea gegenübergestellt, die im Alltag unterschiedliche Bedeutungen haben – ein faszinierender Einblick in die kulturellen Unterschiede der beiden Nationen.
Einblick in die interaktiven Stationen der Veranstaltung: Von Ausstellungen über Menschenrechte bis hin zu VR-Erfahrungen – Besucher konnten die Realität in der Demokratischen Volksrepublik Korea erleben und ihre Hoffnung auf Wiedervereinigung kreativ ausdrücken.
©Irina Wormsbecher
Persönliche Verbindung durch symbolische Aktionen
Eine besonders kraftvolle Erfahrung war das Durchtrennen eines symbolischen Stacheldrahts, der für die Trennung der koreanischen Halbinsel steht. Nach diesem symbolischen Akt erhielt ich ein Armband, das die Hibiskusblüte (Mugunghwa), die Nationalblume der Republik Korea, ziert. Diese steht für Stärke und Ausdauer – ein Andenken, das mich an den Wunsch nach Einheit erinnert.
Nach dem symbolischen Durchtrennen des Stacheldrahts entschied ich mich bewusst für ein Armband mit der Mugunghwa, der koreanischen Nationalblume, als Zeichen von Hoffnung und Stärke.
©Irina Wormsbecher
Ein weiterer berührender Moment war die Live-Malerei der Künstlerin und Flüchtling Sumin Ahn aus der Demokratischen Volksrepublik Korea. Ihr Werk „Das Licht der Freiheit“ symbolisierte den Wunsch nach Vereinigung. Ich hatte die besondere Gelegenheit, selbst einen Pinselstrich zu setzen. Dieser Moment war nicht nur ein künstlerischer Beitrag, sondern ein Ausdruck meiner persönlichen Unterstützung für die koreanische Wiedervereinigung.
Bei der Veranstaltung in Leipzig brachte die Künstlerin Sumin Ahn ihre Vision der koreanischen Wiedervereinigung mit lebendigen Farben zum Ausdruck und lud die Besucher:innen ein, aktiv mitzuwirken – ein inspirierendes Gemeinschaftserlebnis.
©Irina Wormsbecher
Zeichen der Hoffnung und ein emotionaler Abschluss
Als bleibendes Andenken erhielt ich einen Schlüsselanhänger mit der Zahl „38“, die symbolisch für den 38. Breitengrad steht – die Grenze, die die Republik Korea und die Demokratische Volksrepublik Korea trennt. Für mich repräsentiert dieser Anhänger die Hoffnung auf eine Zukunft ohne Barrieren.
Schlüsselanhänger Reise zur Freiheit: Ein schlichtes Symbol der Einheit, inspiriert von der koreanischen Teilung entlang des 38. Breitengrads.
©Irina Wormsbecher
Die Veranstaltung endete mit einem Vereinigungskonzert, das den Nikolaikirchhof in Leipzig in eine Bühne der Hoffnung verwandelte. In der Stadt, die für Freiheit und Einheit steht, wurde eine kraftvolle Botschaft vermittelt: Die Sehnsucht nach einer vereinten koreanischen Halbinsel ist lebendig – und wir alle können Teil dieser Botschaft sein.
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